Welche Bedeutung haben viröse Blattkrankheiten im Zuckerrübenanbau?
Bekannt ist die viröse Vergilbung neben der Kräuselkrankheit und der Mosaikkrankheit. Bei einem frühen Befall mit Vergilbungsviren kann es zu großen wirtschaftlichen Schäden kommen. Die Erkrankung tritt zuerst in Nestern auf, bevor sie sich flächendeckend ausbreitet. Die Symptome zeigen sich an den älteren Blättern: Aufhellung des Gewebes, spätere Vergilbung, die Blattspreite verdickt sich und wird brüchig.
Es wird unterschieden zwischen der milden Vergilbung (BMYV) und der nekrotischen Vergilbung (BYV), die Viren entstammen unterschiedlichen Gruppen. Meist kommt es zu einer Mischinfektion übertragen von Blattläusen. Vor allem die Grüne Pfirsichblattlaus und die Schwarze Bohnenlaus übertragen die Viren von Wirtspflanzen (Spinat, Weißer Gänsefuß, Melde, Vogelmiere) auf die Zuckerrüben. Begünstigt wird das Überleben und rasche Ausbreiten von virustragenden Blattläusen durch milde Winter und warme Frühjahre. Ein zusätzliches Risiko besteht durch zunehmende Insektizidresistenz und vermehrten Winterrapsanbau, da der Raps als Winterwirt dient.
Die Möglichkeit einer Virusbekämpfung besteht nur indirekt übe eine Kontrolle der Vektoren (Blattläuse). Eine chemische Bekämpfung der Blattläuse ist mit den zugelassenen Insektiziden über die Saatgutbeizung oder eine Spritzapplikation möglich.
Rizomania ist ebenfalls eine Viruserkrankung im Zuckerrübenanbau, sie wird über einen Bodenpilz übertragen. Rizomania, auch viröse Wurzelbärtigkeit genannt, zeigt sich seltener über Blattsymptome wie etwa fleckig gelbe Blattadern.