Ich habe mit einer Herbizidbehandlung nicht alle Unkräuter erfolgreich bekämpft – was kann ich tun?
Eine Spätverunkrautung und Pflanzenarten wie Weißer Gänsefuß oder Hirse, die verzögert auflaufen, können Sie nur noch bis zu einem Bedeckungsgrad des Rübenblattes von 50% chemisch bekämpfen. Bei mehr als 50% Bedeckung schirmen die Rübenblätter die Unkräuter so gut ab, dass keine ausreichende Wirkung mehr erzielt wird. In solchen Fällen ist es ökologisch sowie ökonomisch sinnvoller, die Unkrautbekämpfung maschinell (hacken, häufeln) durchzuführen.
Nach welchen Kriterien soll ich die Wirkstoffe (Herbizide) auswählen? Wie bestimme ich die richtige Auswahl an Wirkstoffen?
Wichtig ist, dass die erste Nachauflaufbehandlung (NAK) erfolgt, wenn die Unkräuter das Keimblattstadium noch nicht überschritten haben. Richten Sie sich dann nach den standorttypischen Leitunkräutern. Beachten Sie auch eventuell auftretende Problemunkräuter wie Bingelkraut und Hundspetersilie, welche oftmals eine gezielt abgestimmte Behandlung benötigen.
Besonders auf trockenen Böden und bei hohen Humusgehalten sollten Sie keine Vorauflaufbehandlung (VA) durchführen. Humus, aber auch Ton- und Auenböden puffern die Wirkung der Herbizide ab. Eine Auswahl der zugelassenen Herbizide finden Sie bei den zuständigen Beratungsstellen, wie z.B. den Landwirtschaftskammern, dem landwirtschaftlichen Informationsdienst Zuckerrübe (LIZ) oder den Herstellern.