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Basiswissen Zwischenfruchtanbau

Zwischenfruchtanbau

Der Anbau von Zwischenfrüchten bezeichnet die Aussaat von verschiedenen dafür geeigneten Einzelsaaten oder Saatgutmischungen zwischen zwei Hauptkulturen. In der Regel findet eine Aussaat nach der Ernte der Hauptkultur im Sommer, von Mitte Juli bis Ende August, statt. Die Zwischenfrucht kann über den folgenden Winter stehen bleiben, sollte aber spätestens vor Vegetationsbeginn im kommenden Frühjahr komplett eingearbeitet sein.

Der Zwischenfruchtanbau gewann insbesondere durch die Einführung in die Gemeinsame Agrarpolitik, als Instrument zur Umsetzung von Greeningauflagen, Bedeutung in Deutschland. Derzeit werden auf etwa 20 % der landwirtschaftliche Nutzfläche Zwischenfrüchte angebaut.

Vorteile des Zwischenfruchtanbaus

Die positiven Wirkungen durch den kontinuierlichen Anbau von Zwischenfrüchten sind insbesondere in den Bereichen Bodenqualität, Nährstoffmanagement und ihrer phytosanitären Eigenschaften zu finden.

Bodenqualität

  • Stabilisierung der Bodenstruktur durch Wurzelmasse und Tiefendurchwurzelung
  • Schutz des Bodens vor Witterungseinflüssen und Verringerung der Wind- und Wassererosion
  • Erschließung des Unterbodens und Erhöhung der Wasserinfiltration
  • Verbesserung der Wasserhaltefähigkeit und Wasserverfügbarkeit des Bodens
  • Anreicherung leicht abbaubarer organischer Substanz (Humus)
  • Förderung der Bodenaktivität

Nährstoffmanagement

  • Speicherung von Nährstoffen in der Pflanzenmasse (besonders für Stickstoff)
  • Erhöhung der Nährstoffverfügbarkeit
  • Reduzierung von Nährstoffverlusten (besonders Phosphat) durch Auswaschung
  • Verringerung der Nitratauswaschung aufgrund einer Verringerung des Sickerwasseranfalls im Herbst / Winter

Phytosanitäre Eigenschaften

  • Unterdrückung von Unkraut durch Licht-, Wasser- und Nährstoffkonkurrenz
  • Verbesserung der bodenbiologischen Aktivität
  • Förderung spezifischer Antagonisten von Krankheitserregern
  • Allelopathie: einige Zwischenfrüchte, sondern chemische Stoffe ab, die andere Pflanzen (Unkräuter) an deren Wachstum hindern können (Sparrigerklee und Rauhafer).
  • Biologische Bekämpfung von Rübenzystennematoden durch den Anbau resistenter Sorten

Durch den Anbau resistenter Zwischenfruchtarten, wie z.B. Ölrettich oder Senf, wird der Entwicklungszyklus der Rübenzystennematoden unterbrochen und damit die Population effektiv reduziert.

Ackerbauliche Hinweise zum Zwischenfruchtanbau

Zwischenfrüchten sollte genauso viel Aufmerksamkeit geschenkt werden, wie dem Anbau der Hauptkulturen. So können die positiven Effekte umfänglich ausschöpft werden.

Ackerbaulich haben Zwischenfrüchte genau die gleichen Ansprüche an Saatbett, Saatzeit, Wasser- und Nährstoffverfügbarkeit wie die Hauptkultur. Je feiner das Saatbett, desto besser ist die Jugendentwicklung. Je früher der Saattermin, desto besser ist die Trockenmasseentwicklung. Mit besserer Trockenmasseentwicklung steigt u.a. die Menge an Stickstoff, die gebunden werden kann oder die Nematodenreduktion, die erzielt werden kann. Ein gut entwickelter, homogener Bestand ist auch vorteilhaft, wenn es um das Abfrieren der Zwischenfrucht geht.

Bei einigen Zwischenfruchtmischungen kann eine Düngergabe die Entwicklung fördern. In leguminosenreichen Mischungen, kann sich dies negativ auswirken. Zu viel Stickstoff im Boden verhindert die Stickstofffixierung aus der Luft.

Ebenso wichtig wie eine gute Etablierung der Zwischenfrüchte ist später eine gute Vernichtung und Einarbeitung der Zwischenfrüchte. Hierbei gilt es auf folgendes zu achten:

  • Abfrierverhalten: Berücksichtigung der Frostverträglichkeit der einzelnen Arten
  • Homogenität des Bestandes: gut entwickelte und homogene Bestände verbessern das Abfrierverhalten, daher ist auf einen optimalen Aussaattermin und ein gutes Saatbett zu achten
  • Aussaatstärke: höhere Bestandesdichten und damit tendenziell schwächer entwickelte Einzelpflanzen sind eher frostempfindlich
  • Mechanische Zerstörung: eine mechanische Bearbeitung ergibt insbesondere in milden Wintern oder bei unzureichendem Frost Sinn; in jedem Fall sollte ein Wiederaustrieb zu Vegetationsbeginn im Frühjahr unterbunden werden.

Auswahl der richtigen Zwischenfrucht

Entscheidend für die Auswahl der Zwischenfrucht(mischung) ist die Fruchtfolge, in die sie integriert werden soll. Die Zwischenfrucht darf keine nachteiligen Auswirkungen auf die Hauptfruchtart haben. So sollten z.B. Kreuzblütler (Senf, Ölrettich, Leindotter) nicht in Rapsfruchtfolgen verwendet werden.

Weiterhin gilt es folgende Fragen zu klären:

  • Für welchen Aussaattermin plane ich die Zwischenfrucht?
  • Sollen Nährstoffe konserviert und Stickstoff fixiert werden?
  • Ist die Reduktion von Rübenzystennematoden erwünscht?
  • Soll der Aufwuchs als Futter genutzt werden

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